Immer wieder kommt die Frage auf: „Wie könnt ihr euch eine Weltreise leisten?“. Wir beide 22 und 25 Jahre jung, gerade mit dem Studium beziehungsweiße der Ausbildung fertig und schon wollen wir 12 Monate reisen?
Eine Radreise , ist unserer Erfahrung nach, eine der günstigsten Arten die Welt zu erkunden.
Wie finanzieren wir uns die Reise?
Dank der Corona-Pandemie sparten wir uns viel Geld. Zum einen sind wir wieder bei unseren Eltern eingezogen und zum anderen gab es schlichtweg keine Veranstaltungen mehr wo man sein Geld liegen lassen hätte können. Zudem haben wir auf teure Urlaube verzichtet und haben versucht unsere Lebenshaltungskosten so gering wie möglich zu halten. Die Idee der Reise hatten wir bereits im Jahr 2018 und so konnten wir über die Jahre schon einiges an Geld zur Seite legen.
Kosten vor der Reise:
Das Teuerste für uns war das Equipment. Wir haben uns extra Reiseräder, neue Fahrradtaschen, eine Drohne, Campingequipment etc. gekauft. Hier haben wir dann ungefähr 8.000€ investiert. Aber keine Angst, so viel Geld muss man dafür nicht ausgeben. Der mit Abstand größte Kostenpunkt waren hierbei die Räder mit circa 5.000€. Man kann auch ein günstiges Fahrrad nutzen und auf die ganze Technik (Drohne, GoPro, Kamera), kann man auch gut verzichten. Unsere ersten 3 Radreisen haben wir jeweils mit unseren Jugendrädern gemacht und das hat super funktioniert.
Kosten während der Reise:
Wir haben uns für unsere Reise ein Budget gesetzt. 20€ pro Tag pro Person. Das ist allerdings sehr hoch und wir kennen viele andere Radreisende, welche mit 10€ pro Tag pro Person rechnen. Wie ihr also sehen könnt, ist das sehr individuell.
Wir haben jetzt nach 5 Monaten Radreise im Schnitt 16.50€ pro Kopf pro Tag ausgegeben. Das beinhaltet sowohl Essenskosten, Unterkünfte, Transportmittel, unsere Fixkosten sowie neues Equipment. Insgesamt haben wir in 5 Monate Radreisen 5.087,14€ ausgegeben.

Das meiste Geld haben wir für Lebensmittel ausgegeben. Das beinhaltet hier auch die Restaurantbesuche. Insgesamt haben wir bis jetzt 2090,65€ für Lebensmittel und Restaurantbesuche ausgegeben. In den ersten 3 1/2 Monaten haben wir deutlich weniger Geld für Lebensmittel ausgegeben. Das lag daran, dass wir im Balkan und in der Türkei unterwegs waren. Die letzten Monate waren sehr teuer. Vorallem Griechenland und Italien waren sehr teuer und die Lebensmittelpreise lagen sogar über den Preisen in Deutschland.
Der zweitgrößte Kostenpunkt bei uns waren die Übernachtungen. Hier haben wir sehr viel Geld liegen lassen und da ist definitiv Luft nach unten. Genau gesagt haben wir 1877€ dafür liegen lassen. Zu Beginn hatten wir sehr viel Respekt vor dem Wildzelten und wir sind lieber auf Campingplätzen untergekommen. Mittlerweile, sparen wir uns das Geld lieber und genießen das Wildzelten voll und ganz. Dazu folgt bald noch ein gesonderter Blogpost. Im November und Dezember, sind wir aufgrund von Kälte und Dauerregen, dann auch sehr oft in Unterkünften gelandet. Gerade in Griechenland und Italien, ging das dann auch sehr schnell ins Geld.
Für uns gehören bei einer Reise auch die Städte dazu. Städte kosten Geld. Wenn wir mal in einer großen Stadt sind lassen wir immer am Meisten Geld liegen. Aber das möchten wir auch nicht missen und sind dann auch bereit etwas mehr zu zahlen.
Mittlerweile konnten wir hier unsere Kosten enorm senken, indem wir oft Wildzelten. So spart man sich meistens zwischen 20-40€ pro Tag.
Knapp 600€ haben wir für Verkehrsmittel ausgegeben. Hierzu zählen die Fähren (3x 12 Stunden Fährfahrt), eine lange Busfahrt in der Türkei, die Heimreise mit dem Zug und viele S-Bahn Fahrten in Großstädten.
Wir haben auch einiges an neuem Equipment gekauft. Mit der Zeit machen sich Gebrauchsspuren sichtbar und man lernt, was man wirklich braucht und was nicht. Unter anderem haben wir ein Zelt, eine neue Kopflampe und diverses Kochzubehör gekauft. Hier haben wir 301€ ausgegeben.
Wir haben das große Glück, dass unsere Fixkosten sehr niedrig sind. (112€ in 5 Monaten) Lukas hat mittlerweile keinen Wohnsitz mehr in Deutschland. So konnte er sich bei seiner deutschen Krankenkasse abmelden und muss hier nichts mehr zahlen. Lea hat das Glück, dass sie noch ein Jahr lang in der Familienversicherung bleiben kann und somit auch nichts zahlen muss. Zudem bekommen wir unsere Reisekrankenversicherung gesponsort. Darüber sind wir unheimlich dankbar. Falls Ihr auch noch auf der Suche nach einer guten Auslandsversicherung seid: Wir haben einen Blogpost, wieso wir uns für diese Versicherung entschieden haben. Bei einer Auslandskrankenversicherung solltet ihr mit Kosten von circa 25-50€ pro Monat rechnen.
Unsere Fixkosten bestehen also nur aus Kreditkartengebühren und unseren alten Handyverträgen. Diese belaufen sich auf 112€ in den letzten 5 Monaten.
Unter Sonstiges fallen Gebühren für mobile Daten in nicht EU-Ländern, Wäsche waschen und Kosmetikartikel (Sonnencreme, Zahnpasta etc.). Aber auch alle Kosten für Aktivitäten. Also Museumsbesuche und andere Dinge, die eben EIntritt kosten. Hier haben wir bisher 146,66€ ausgegeben.
Fazit:
Wir sind bisher ganz zufrieden mit unseren Kosten. Klar, wir waren jetzt nicht so günstig unterwegs, wie manch anderer Radreisender, aber für uns hat es so gepasst. Das ist gerade das schöne am Radreisen. Jeder kann seine Reise ganz individuell gestalten. Das betrifft eben nicht nur die Route, sondern eben auch wie viel der ganze Spaß kostet. Wir kennen Radreisende, welche mit 13€ am Tag gut auskommen und wir kennen Radreisende, welche deutlich mehr ausgeben.
Gerade an den Unterkünften kann man eben viel Geld liegen lassen oder eben sehr minimalistisch jeden Tag wildzelten. Auch beim Essen kann man jeden Tag selber kochen oder man geht viel in Restaurants. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob und wie viel Geld er für solche Dinge ausgeben möchte. Wir haben für uns auf jedenfall eine gute Mischung gefunden, obwohl wir tatsächlich gerne unsere Kosten für Übernachtungen noch etwas senken würden.
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